Chronik der Familie Sondermann

Friedrich Oskar Heckmann


Friedrich Oskar Heckmann wurde als ätester Sohn der Emma Sondermann (1848-1930) und des Oskar Heckmann (1836-1910) am 12. Juli 1874 in Moyland bei Kleve geboren und dort am 7. August 1874 getauft. [1]

Werdegang bis 1910

Oskar Heckmann studierte sechs Semester Jura an unbekanntem Ort, scheiterte allerdings zwei Mal am Referendar-Examen. [1a]


Im Anschluss trat er um 1897 in Mülheim am Rhein eine Stelle bei der Stadtverwaltung an. Nach drei Jahren wechselte er im Herbst 1900 zur Stadtverwaltung nach Lennep. Im April 1901 wurde er als Verwaltungssekretär angestellt und als Beamter vereidigt. Bald darauf wurde er zum stellvertretenden Standesbeamten und Amtsanwalt ernannt und am 1. November 1901 als Stadtsekretär angestellt. Bei der Stadt Lennep blieb Oskar Heckmann bis Anfang 1908. Im Januar 1908 wurde seine umfangreichen Unterschlagungen in der Zeit von 1905 bis 1908 aufgedeckt. Oskar Heckmann wurde verhaftet, in Elberfeld vor Gericht gestellt und am 10. März 1908 zu einer achtzehnmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt. Die Ohligser Zeitung und andere Zeitungen berichteten dazu im Januar und März 1908 (zum Vergrößern auf den Artikel klicken) [1b]:

Oskar Heckmann heiratete im Herbst 1905. Über die Ehefrau ist derzeit nichts bekannt. Vermultich war die Ehe kinderlos.

Werdegang ab 1910

Über sein Leben nach 1910 derzeit wenig bekannt. Bekannt ist, dass er nach Berlin ging und dort als Kaufmann tätig war. [2] Vermutlich war er angestellt, denn im Jahr 1939 wird er als Pensionär bezeichnet. [3]

Ehe mit Bertha Elise Emma Beuster

In Berlin-Lichtenberg heiratete Oskar Heckmann in zweiter Ehe am Heiligabend des Jahres 1914 Berta Elise Emma Beuster, die am 16. April 1889 in Hegermühle bei Eberswalde, Kreis Nieder-Barnim, geboren wurde. Sie war Tochter des Franz Beuster und der Emilie Fiedler. Der Beruf des Franz Beuster wird in den Quellen als Arbeiter angegeben. [4]

Zwar werden 1936 veröffentlichten Stammbaum der Familie Sondermann keine Kinder erwähnt [5] und auch nach der Sterbeurkunde der Elise Heckmann gingen aus der Ehe keine Kinder hervor. [6] Das Ehepaar hatte allerdings zumindest einen Sohn:

Helmuth Oskar Heckmann. Helmuth Heckmann wurde am 13. November 1916 in Berlin-Lichtenberg geboren. Er war als Autotechniker tätig. Laut Urkunde starb Helmuth Heckmann "vermutlich" am 6. August 1945 in Finow am zweiten Melchower Weg, Kilometerstein 3,5. Als Todesursache wird in der Sterburkunde "Kopfschuss" angegeben. [7]

Wohnorte des Ehepaares

Zum Zeitpunkt seiner Eheschließung wohnte Oskar Heckmann im Jahr 1914 in der Puttenkoferstraße 4b. [8]


Im Adressbuch der Stadt Berlin ist Oskar Heckamnn im Jahr 1916 nicht zu finden. Erst in den Jahren 1917, 1919, 1929 und 1936 ist ein Eintrag unter "O 112, Finowstraße 16 III" in den Adressbüchern zu finden. In den Jahren 1937 und 1938 findet sich kein Eintrag mehr. [9] Vermutlich verzog das Ehepar daher ab 1937 nach Petershagen, Kreis Niederbarnim. Die Havelstraße 23 in Petershagen ist als letzter Wohnort des Oskar Heckman verzeichnet. [10] Elise Heckmann bleibt nach dem Tod ihres Mannes vermutlich in der Region wohnen. Im Jahr 1945 wohnte sie noch in der Havelstraße 23. [11] Bei ihrem Tod wohnte sie in Petershagen, Kreis Strausberg, Karl Liebknecht-Straße Nr. 65. [12]

Tod des Ehepaares

Oskar Heckmann verstarb in Berlin in der Charité am 23. November 1939. [13] Elise Heckmann geb. Beuster verstarb am 26. Oktober 1965 in Finow, Kanalstraße Nr. 3. [14]

[1] Vgl. Sondermann et al. (1936): Sondermann 2., aus Langenberg im Rheinlande, in: Koerner, Bernhard (Hrsg.): Deutsches Geschlechterbuch Band 92, Görlitz, S. 505; Kirche Jesu Christi (o. J. ): Datensatz Taufe des Oskar Friedrich Heckmann, <https://www.familysearch.org/ark:/61903/1:1:NKCH-X6D>, Abrufdatum: 13. Oktober 2018.

[1a] Vgl. o. V. (1908): Stadtsekretär Heckmann aus Lennep vor dem Schwurgericht, in: Dortmunder Zeitung v. 11. März 1908, Drittes Blatt, Morgenausgabe, Nr. 130, S. 1.

[1b]  Vgl. o. V. (1908): Oskar Heckmann verhaftet, in: Ohligser Zeitung v. 25. Januar 1908, Nr. 22, 1. Blatt, S. 1; o. V. (1908): Oskar Heckmann vor dem Schwurgericht, in: Ohligser Anzeiger v. 11. März 1908, Nr. 60, S. 3; entsprechend verkürzt: o. V. (1908): Oskar Heckmann vor dem Schwurgericht, in: Langenberger Zeitung v. 11. März 1908, Nr. 60, S. 2-3; o. V. (1908): Aus dem Gerichtssaal, in: Walder Zeitung v. 11. März 1908, Nr. 60, S. 2; o. V. (1908): Stadtsekretär Heckmann aus Lennep vor dem Schwurgericht, in: Dortmunder Zeitung v. 11. März 1908, Drittes Blatt, Morgenausgabe, Nr. 130, S. 1; o. V. (1908): Oskar Heckmann verurteilt, in: Bielefelder General-Anzeiger v. 11. März 1908, Nr. 60, S. 4; o. V. (1908): Oskar Heckmann verurteilt, in: Mühlheimer Volkszeitung v. 11. März 1908, Nr. 116, Abendausgabe, S. 2; o. V. (1908): Oskar Heckmann verurteilt, in: Kölnische Zeitung v. 11. März 1908, Nr. 264, Zweite Morgenausgabe, S. 2; o. V. (1908): Oskar Heckmann verurteilt, in: Die Glocke v. 12. März 1908, Nr. 60, S. 2; o. V. (1908): Oskar Heckmann verurteilt, in: Hörder Volksblatt v. 12. März 1908, Nr. 72, Zweites Blatt, S. 2; o. V. (1908): Oskar Heckmann verurteilt, in: General-Anzeiger für Duisburg-Ruhrort-Meiderich um Umgebung v. 12. März 1908, Nr. 61, 1. Blatt, S. 6; o. V. (1908): Oskar Heckmann verurteilt, in: Bürener Zeitung v. 12. März 1908, Nr. 31, S. 3; o. V. (1908): Oskar Heckmann verurteilt, in: Bielefelder Volkszeitung v. 12. März 1908, Nr. 60, S. 2; o. V. (1908): Oskar Heckmann verurteilt, in: Aachener Anzeiger v. 12. März 1908, Nr. 61, S. 2; o. V. (1908): Oskar Heckmann verurteilt, in: Haaner Volkszeitung v. 12. März 1908, Nr. 31, S. 1; . V. (1908): Oskar Heckmann verurteilt, in: General-Anzeiger für Bonn und Umgebung  v. 20. März 1908, Nr. 6462, 2. Blatt, S. 3. Zur Verhaftung z. B.: o. V. (1908): Oskar Heckmann verhaftet, in: Kölnische Zeitung v. 24. Januar 1908, Nr. 85, Abendausgabe, S. 2.

[2] Vgl. Scherl, A. (1916): Berliner Adreßbuch 1916, Erster Band, Berlin, S. 1020; Scherl, A. (1917): Berliner Adreßbuch 1917, Erster Band, Berlin, S. 1010; Scherl, A. (1919): Berliner Adreßbuch 1919, Erster Band, Berlin, S. 970;  Scherl, A. (1929): Berliner Adreßbuch 1929, Erster Band, Berlin, S. 1225; Scherl, A. (1936): Berliner Adreßbuch 1936, Erster Band, Berlin, S. 928; Standesamt Berlin-Lichtenberg (1914): Heiratsurkunde des Oskar Heckmann und der Elise Beuster, ausgestellt am 14. April 2021.

[3] Vgl. Standesamt Berlin-Mitte (1939): Sterbeurkunde des Oskar Heckmann, ausgestellt am 14. April 2021.

[4] Vgl. Standesamt Hegermühle (1889): Geburtsurkunde der Elise Beuster, T. d. Franz Beuster und der Emilie Fiedler, ausgestellt im Oktober 2018; Standesamt Berlin-Lichtenberg (1914): Heiratsurkunde des Oskar Heckmann und der Elise Beuster, ausgestellt am 14. April 2021.

[5] Vgl. Sondermann et al. (1936): Sondermann 2., aus Langenberg im Rheinlande, in: Koerner, Bernhard (Hrsg.): Deutsches Geschlechterbuch Band 92, Görlitz.

[6] Vgl. Höhne, K. (2018): Schreiben zu Elise Beuster, Eberswalde.

[7] Vgl. Standesamt Finow (1945): Sterbeurkunde des Helmuth Oskar Heckmann, S. d. Oskar Heckmann und der Elise Beuster, ausgestellt am 14. April 2021.

[8] Vgl. Standesamt Berlin-Lichtenberg (1914): Heiratsurkunde des Oskar Heckmann und der Elise Beuster, ausgestellt am 14. April 2021.

[9] Vgl. Scherl, A. (1916): Berliner Adreßbuch 1916, Erster Band, Berlin, S. 1020; Scherl, A. (1917): Berliner Adreßbuch 1917, Erster Band, Berlin, S. 1010; Scherl, A. (1919): Berliner Adreßbuch 1919, Erster Band, Berlin, S. 970;  Scherl, A. (1929): Berliner Adreßbuch 1929, Erster Band, Berlin, S. 1225; Scherl, A. (1936): Berliner Adreßbuch 1936, Erster Band, Berlin, S. 928.

[10] Vgl. Standesamt Berlin-Mitte (1939): Sterbeurkunde des Oskar Heckmann, ausgestellt am 14. April 2021.

[11] Vgl. Standesamt Finow (1945): Sterbeurkunde des Helmuth Oskar Heckmann, S. d. Oskar Heckmann und der Elise Beuster, ausgestellt am 14. April 2021.

[12] Vgl. Standesamt Finow (1965): Sterbeurkunde der Elise Heckmann geb. Beuster, ausgestellt im Oktober 2018.

[13]  Vgl. Standesamt Berlin-Mitte (1939): Sterbeurkunde des Oskar Heckmann, ausgestellt am 14. April 2021.

[14] Vgl. Standesamt Finow (1965): Sterbeurkunde der Elise Heckmann geb. Beuster, ausgestellt im Oktober 2018.
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