Chronik der Familie Sondermann

Johanna Sondermann


Johanna (Hanny) Sondermann war die älteste Tochter des Christian Sondermann (1863-1945) und der Johanna Trepper (1844-1926) und wurde am 18. Mai 1900 in Herdecke geboren. [1]

Hanny Sondermann blieb unverheiratet und hatte keine Kinder. [2]

Sie wird als extravertiert und selbstbewusst beschrieben. [3] Von ihr stammte der Ausspruch: "Der Name Sondermann öffnet in Gummersbach Tür und Tor." [4]

Ausbildung

Hanny Sondermann besuchte in Herdecke die Volksschule und die Rektoratsschule bis zur Untertertia (8. Klasse). Danach besuchte sie die Höhere Mädchenschule in Wetter an der Ruhr. Von April 1916 bis 1917 besuchte sie die Höhere Handelsschule in Hagen in Westfalen. Danach folgte ein einjähriger Aufenhalt in einem wissenschaftlich-hauswirtschaftlichen Pensionat in Kassel. [5]

Beruflicher Werdegang

Ab 1919 war Hanny Sondermann zunächst drei Jahre als kaufmännische Angestellte in der Dynamobürstenfabrik Ihres Vaters Christian Sondermann in Vorhalle tätig. Nachdem die Fabrik abbrannte wechselte sie ab 14. August 1922 in die Dienste der Blaudruckfabrik – Kattundruckerei Heinrich Habig AG in Vorhalle, wo sie Tätigkeiten in der kaufmännischen Abteilung und in der Telefonzentrale versah (im Adreßbuch wurde sie als Kontoristin bezeichnet) und bis Mitte Juni 1930 blieb. Ihre Tätigkeit musste sie ab Mai 1926 für einige Monate aufgrund einer Erkrankung unterbrechen.


Ab 14. Juni 1930 erhielt Hanny Sondermann den Posten der Privatsekretärin des Mitinhabers und kaufmännischen Geschäftsführers Ernst Pulvermacher der Federnfabrik Luhn & Pulvermacher KG in Hagen-Haspe. Dort bleib sie 6 Jahre. Infolge des Austritts des Vorgesetzen von Hanny Sondermann aus dem Unternehmen wurde sie von der Heinrich Habig AG ab 1. Juli 1936 (als kaufmännische Angestellte) zurückengangiert. Nach drei Jahren stellte sie ihr ehemaliger Vorgesetzte Ernst Pulvermacher ab 1. Juli 1939 zum zweiten Mal als Privatsekretärin in Bad Godesberg ein. Bei Ernst Pulvermacher arbeitete Hanny Sondermann bis zum 30. Juni 1942. Ab 1. Juli 1942 trat sie daraufhin eine Stelle an als alleinige Sekretärin der Verwaltung, d. h. des Geschäftsführers und des kaufmännischen Leiters, bei der Otnima – Otto Nietzsch Maschinenfabrik, Inhaber Dr. Ing. Georg & Co. KG in Berlin-Charlottenburg. Sie blieb allerdings aus "[...] gesundheitlichen Gründen [...]" nur kurzzeitg bis zum 31. März 1943 bei der Maschinenfabrik. Schließlich war sie von 1943 bis 1960 Angestellte der Allgemeinen Ortskrankenkasse für den Oberbergischen Kreis in Gummersbach. [6]

60. Geburtstag

Anlässlich der Feier Ihres 60. Geburtstag im Jahr 1960 kamen zahlreiche Familienangehörige aus dem Friedrich-Wilhelm'schen und dem Christian'schen Stamm zusammen:

Sitzend von links: Irene Sondermann, Eugenie Hentze, Horst Sondermann, Frieda Sondermann, Margarete Sondermann.


Stehend von links: Irma Waffenschmidt geb. Sondermann (nur halb sichtbar), Emil Georg, Gertrud Georg geb. Sondermann, lebt, lebt, Lieselotte Sondermann, Hanny Sondermann, Rolf Hentze, Gisela Hentze, Else Bossart (nicht verwandt), Helmut Waffenschmidt, Hans-Werner Georg.

Wohnorte

 

Wähernd ihrer Ausbildungszeit - ausgenommen ihres einjährigen Aufenthalts in Kassel - wohnte Hanny Sondermann wahrscheinlich im elterlichen Haus. Auch während ihrer Tätigkeit in der Dynamobürstenfabrik ihres Vaters, bei der Heinrich Habig AG sowie bei der Luhn & Pulvermacher KG und daher bis Mitte 1942 dürfte sie bei ihren Eltern gewohnt haben.


Einen Beleg für ihren Wohnsitz bei ihren Eltern findet sich erstmals im Adressbuch der Stadt Herdecke für die Jahre 1928/1929 (Wetterstraße Nr. 50). [7] Auch die Adressbücher der Jahre 1936 und 1938 weisen die Wetterstraße 50 als Wohnsitz aus, während der Eintrag im Jahr 1934 (nicht nachvollziehbar) fehlt. [8]


Während ihrer Zeit in Berlin (1942/1943) wohnte Hanny Sondermann in der Grolmanstraße 34 in Charlottenburg. [9]


Nachdem Hanny Sondermann ihre Stelle in Berlin aufgegeben hatte, zog sie zunächst zu ihrer Cousine Eugenie Hentze im alten Sondermann'schen Haus in der Winterbecke (Kaiserstraße Nr. 87) ein, wo bis ca. 1968 lebte. [10] Danach bezog sie eine Wohnung in Gummersbach-Karlskamp (In den Wiesen Nr. 3). [11] Schließlich lebte sie im Altersheim in Gummersbach. [12]

Tod

Hanni Sondermann verstarb am 22. November 1986 in Gummersbach. [13]


 [1] Vgl.  Sondermann et al. (1936): Sondermann 2., aus Langenberg im Rheinlande, in: Koerner, Bernhard (Hrsg.): Deutsches Geschlechterbuch Band 92, Görlitz, S. 510; Sondermann, Hanny (1942): Lebenslauf, Köln am Rhein.

[2] Vgl.  Sondermann et al. (1936): Sondermann 2., aus Langenberg im Rheinlande, in: Koerner, Bernhard (Hrsg.): Deutsches Geschlechterbuch Band 92, Görlitz, S. 510; Perwitzschky, L./Lückemeier, R./Thiesen, U. (2016 ff.): Gespräch mit C. Thiesen, Strümp u. a.;  Löffler, Renate (2006): Gespräch mit C. Thiesen, Dormagen.

[3] Vgl. Perwitzschky, L./Lückemeier, R./Thiesen, U. (2016 ff.): Gespräch mit C. Thiesen, Strümp u. a.;  Löffler, Renate (2006): Gespräch mit C. Thiesen, Dormagen.

[4] Vgl. Löffler, Renate (2006): Gespräch mit C. Thiesen, Dormagen.

[5] Vgl. Sondermann, Hanny (1942): Lebenslauf, Köln am Rhein.

[6] Vgl. Sondermann, Hanny (1942): Lebenslauf, Köln am Rhein; Pulvermacher, Ernst (1942): Interimszeugnis für Hanny Sondermann, Bad Godesberg; Pulvermacher, Ernst (1942): Zeugnis für Hanny Sondermann, Bad Godesberg; Löffler, Renate (2006): Gespräch mit C. Thiesen, Dormagen; Heinrich Habig AG (1930): Zeugnis für Hanny Sondermann, Herdecke; Luhn & Pulvermacher KG (1936): Zeugnis für Hanny Sondermann, Hagen-Haspe; Luhn & Pulvermacher (1936): Vorläufiges Zeugnis für Hanny Sondermann, Hagen-Haspe; Heinrich Habig AG (1926): Zeugnis für Hanny Sondermann, Herdecke; Heinrich Habig AG (1939): Zeugnis für Hanny Sondermann, Herdecke; Otto Nietzsch Maschinenfabrik (1942): Zusagen zur Einstellung, Berlin; Otto Nietzsch Maschinenfabrik (1943): Zeugnis für Hanny Sondermann, Berlin; C. Hinnerwisch (Hrsg.) (1928/29): Adreßbuch der Stadt und des Kreises nebst Stadt Hohenlimburg, Hagen, III. Teil, S. 573.

[7] Vgl. C. Hinnerwisch (Hrsg.) (1928/29): Adreßbuch der Stadt und des Kreises nebst Stadt Hohenlimburg, Hagen, III. Teil, S. 573.

[8] Vgl. Luhn & Pulvermacher (1936): Vorläufiges Zeugnis für Hanny Sondermann, Hagen-Haspe; C. Hinnerwisch (Hrsg.) (1934): Adreßbuch der Stadt Hagen und Umgegend umfassend die Stadt Hagen, die Städte Hohenlimburg, Herdecke, Witten und die Aemter Breckerfeld und Volmarstein, Hagen, S. 105; C. Hinnerwisch (Hrsg.) (1938): Adreßbuch der Stadt Hagen und Umgegend umfassend die Stadt Hagen, die Städte Hohenlimburg, Herdecke, Witten und die Aemter Breckerfeld und Volmarstein, Hagen, III. Teil, S. 58; C. Hinnerwisch (Hrsg.) (1936): Adreßbuch der Stadt Hagen und Umgegend umfassend die Stadt Hagen, die Städte Hohenlimburg, Herdecke, Witten und die Aemter Breckerfeld und Volmarstein, Hagen, III. Teil, S. 108.

[9]  Vgl. Otto Nietzsch Maschinenfabrik (1942): Zusagen zur Einstellung, Berlin.

[10]  Vgl. Löffler, Renate (2006): Gespräch mit C. Thiesen, Dormagen; Otto Nietzsch Maschinenfabrik (1943): Zeugnis für Hanny Sondermann, Berlin.

[11] Vgl. Perwitzschky, L./Lückemeier, R./Thiesen, U. (2016 ff.): Gespräch mit C. Thiesen, Strümp u. a.; H. E. Kaspers & Co. (Hrsg.) (1973): Kasper’s Einwohner-Adreßbuch Stadt Gummersbach, Köln, S. 124.

[12]  Vgl. Löffler, Renate (2006): Gespräch mit C. Thiesen, Dormagen.

[13] Vgl. Stadt Gummersbach (2005): Grabstätte Sondermann, Ablauf des Nutzungsrechts, Gummersbach. Das Testament ist mit der Ortsangabe Dierinhausen unterzeichnet. Vgl. Hanny Sondermann (1986): Testament, Dieringhausen.
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